Nachlese zur Gemeinderatsitzung am Dienstag, den 06.06.2006

 
Der Gemeinderat der Stadt Knittlingen hat zur öffentlichen Würdigung der Fertigstellung der Renovierungsarbeiten des Steinhauses seine Sitzung im Steinhaus abgehalten. Vor Eintritt in die Tagesordnung hielt Herr Bürgermeister Hopp eine Wiedereröffnungsrede, in der er allen Beteiligten für den schnellen Wiederaufbau des historischen Gebäudes dankte, das am 24. März 2005 in Flammen aufging. Die Renovierung bzw. Sanierung des Steinhauses hat über 800.000 € gekostet, wobei die Stadt Knittlingen hier nur einen geringen Anteil (Brandmeldeanlage) zu tragen hatte, da die SV – Versicherung den Löwenanteil der Sanierung übernommen hat. Das Steinhaus, welches wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bereits erbaut wurde, ist bis heute ein herausragendes Wahrzeichen der Stadt Knittlingen, so Herr Bürgermeister Hopp. Das Steinhaus gehörte lange Zeit zum einstigen Maulbronner Pfleghof und gelangte erst im September 1843 in den Besitz der Stadt. Bis dahin und ebenso in der Folgezeit wurde es immer wieder als Speicher genutzt, etwa von Weinfässer, Holz, Tabak und Futter. Seit dem Mittelalter diente es als Kaserne. Dort arbeiteten aber auch Schmiede und andere Handwerker. Anfang des 19. Jahrhunderts diente es als Munitionslager. In der Folgezeit avancierte das mehrstöckige Gebäude immer mehr zu einer heute viel genutzten Plattform für Veranstaltungen aller Art. Legendär sei hier die Fotoausstellung von 1984 sowie die im September 1987 durchgeführten Veranstaltungen anlässlich der baden – württembergischen Literaturtagen. Auch in Zukunft soll das Haus als ein Haus für das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Knittlingen zur Verfügung stehen. Mit der heutigen Sitzung, so Herr Bürgermeister Hopp, wolle man nicht nur das Gebäude einweihen, sondern vielmehr ein Zeichen setzen, wie wichtig die Erhaltung historischer Gebäude in Knittlingen ist. Abschließend wünschte sich Herr Bürgermeister Hopp, dass das Steinhaus von allen Knittlingerinnen und Knittlingern sowie von vielen auswärtigen Gästen besucht wird.
 

Der Gemeinderat hat im Anschluss über folgende Tagesordnungspunkte (=TOP) beraten und beschlossen:

Unter TOP 1 richtete der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Hopp, das Wort an die anwesende Bürgerschaft. Seitens der Bürgerinnen und Bürger wurden keine Wortmeldungen gewünscht. TOP 2 befasst sich mit Anfragen aus dem Gremium. Stadträtin Teschner – Klug möchte wissen, inwieweit die Beschattung des Altbaus sowie die Messungen des Gesundheitsamtes hinsichtlich der Schimmelbildung in der Schule vorangegangen seien. Herr Kesselbach antwortet hierauf, dass hinsichtlich der Jalousien mit entsprechenden Firmen Kontakt aufgenommen wurde und dass hinsichtlich der Messungen durch das Gesundheitsamt noch eine Messung im Juli 2006 zu erfolgen habe. Stadtrat Knodel fragt an, ob das Freibad generell erst um 11 Uhr öffne. Er schlägt vor, zu prüfen, ob es nicht möglich wäre, das Bad bereits ab 10 Uhr zur Verfügung zu stellen. Herr Just erklärt hierzu, dass man dies nochmals im Amtsblatt veröffentlichen werde, da in den einzelnen Saisonzeiten auch die Öffnungszeiten etwas variierten. Stadtrat Dr. Leitz möchte wissen, wo Grünschnitt und Häckselgut abgeliefert werden könne. Dies sei manchem Bürger immer noch unbekannt. Herr Just verweist darauf, dass die entsprechenden Stellen regelmäßig im Amtsblatt der Stadt Knittlingen veröffentlicht werden.

Unter Tagesordnungspunkt 3a hat sich der Gemeinderat mit dem Flächennutzungsplan 2020 Knittlingen mit Landschaftsplan befasst. Herr Bürgermeister Hopp hat zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Roth von der Kommunalentwicklung LEG Baden – Württemberg, Stuttgart, begrüßt. Der Gemeinderat befasste sich sodann ausführlich mit den eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und wägte sorgfältig jeweils die einzelnen Stellungnahmen für das Planwerk mit Beschlussfassung ab. Unter TOP 3b konnte dann einstimmig der Flächennutzungsplan 2020 mit Erläuterungsbericht sowie Landschaftsplan festgestellt und die Verwaltung beauftragt werden, den Flächennutzungsplan zur Genehmigung vorzulegen und die Erteilung der Genehmigung ortsüblich bekannt zu machen. Unter TOP 4 beschloss der Gemeinderat einstimmig den Änderungsbeschluss gemäß § 2 BauGB zum Bebauungsplan „Knittlingen – B35 Mitte, 1.Änderung und Erweiterung“. Der Gemeinderat befasste sich unter Tagesordnungspunkt 5 mit der offenen Jugendarbeit des Home run e.V. Knittlingen. Hierzu stellten sich der Vorstand, Frau Braun, Herr Dannecker sowie Frau Krockow, dem Gremium und deren Arbeit vor. Die Arbeit des Vereines unterteilt sich in die offene und die christliche Jugendarbeit. Ziele, so Frau Braun, seien vor allen Dingen die Sozialkompetenz der Jugendlichen zu fördern und Präventionsarbeit hinsichtlich Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch zu leisten. Auch Umgangsformen, Talententdeckung zu fördern, Hausaufgabenbetreuung zu tätigen, Orientierungshilfe während der Pubertät, Förderung bei der Berufsfindung, Hilfestellung bei Bewerbungen sowie die Integrationshilfe seien Themenbereiche der offenen Jugendarbeit. Hinsichtlich des Konzeptes seien die Eckpfeiler den Jugendlichen Raum zu bieten, Beziehungsarbeit zu leisten, Vorbildfunktion auszuüben und Wertschätzung zu erlangen. Frau Ochs, vom Jugendamt des Enzkreises begrüßt die Arbeit des home run e.V. für die Knittlinger Jugend. Auch der organisatorische Aufbau sowie der Ablauf der einzelnen Bereiche seien gut nachvollziehbar und im Ergebnis eine Bereicherung für die offene Jugendarbeit der Stadt. Sowohl die Stadt Knittlingen als auch der Enzkreis unterstützen den Verein finanziell in seiner offenen Jugendarbeit durch entsprechende Bezuschussung. Bekanntgaben von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung lagen unter TOP 6 und Bekanntgaben unter TOP 7 nicht vor. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister Hopp, bedankt sich bei den anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörern und der Presse für das Kommen und beendet um 20:25 Uhr die öffentliche Sitzung. Im Anschluss hieran tagte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung weiter.