Region setzt Knittlingen
Ultimatum
Bis Sommer 2005 Klarheit über
Interkommunales Gewerbegebiet verlangt - Bürgermeister Hopp weist
die Kritik zurück
PFORZHEIM/KNITTLINGEN. Einigen Regionalräten reißt
allmählich der Geduldsfaden in Sachen Interkommunales
Gewerbegebiet (IKG) Knittlingen. In der jüngsten Versammlung des
Regionalverbands Nordschwarzwald im Pforzheimer Ratssaal meldete sich
der CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Bächle aus Mühlacker
zu Wort: "Ich appelliere an die Stadt Knittlingen, den möglichen
Partnern endlich Klarheit zu geben." Auch der stellvertretende
SPD-Fraktionschef und frühere Illinger Bürgermeister Jochen
Protzer warnte: "Das Etikett IKG sollte nicht leichtfertig benutzt
werden, um damit möglicherweise andere Ziele zu verfolgen."
Verbandsdirektor Jens Kück berichtete, dass am 24. November der
regionale Planungsausschuss deutlich gemacht habe: "Wenn es bis zum
Sommer 2005 nicht möglich ist, den Gemeinden von
Ölbronn-Dürrn bis Sternenfels und von Neulingen bis Maulbronn
Unterlagen zu besorgen, müssen sich der Planungsausschuss und die
Verbandsversammlung Gedanken machen, ob das IKG noch hoch gehalten
werden kann." Der Regionalverband wolle aber das IKG, weil in diesem
Teil des Enzkreises sonst keine weiteren Gewerbegebiete möglich
seien, ergänzte er. Kück stellte fest: "Jetzt ist der dortige
Gemeinderat dran."
"Beratungen im Januar"
Nachdem die Stadt Knittlingen schon Kritik von Nachbargemeinden
einstecken musste (die PZ berichtete), wehrte sich gestern
Bürgermeister Heinz-Peter Hopp im Gespräch mit der PZ: "Im
Mai ist erst der Regionalplan 2015 beschlossen worden. Es hat zwar bei
uns länger gedauert als gedacht, die Schuld daran hat aber nicht
die Stadt Knittlingen sondern der Regionalverband."
Schon in den nächsten Wochen wolle er mit den Nachbargemeinden
reden, wobei er anmerkte: "Ich verstehe die Aufregung in
Ölbronn-Dürrn nicht. Fragen hätte man auch in einem
Telefongespräch klären können." Von einem Ultimatum des
Regionalverbandes halte er "gar nichts." Dennoch sei es kein Problem,
bis zum Sommer 2005 Klarheit zu schaffen. "Vermutlich im Januar werden
die Gremien in unserer Stadt in nicht! öffentli cher Sitzung
darüber beraten."
Nach Aussagen Hopps wird die ganze Angelegenheit seit 20. oder 21.
September sowohl juristisch als auch planerisch aufgearbeitet, "um auf
sieben bis zehn Seiten den beteiligten Kommunen eine Konzeption
vorzulegen." Die bisher genannte Gewerbefläche von 60 Hektar sei
lediglich ein Rahmen. Die Überlegung des Bürgermeisters der
Fauststadt lautet: "Wenn nur zwei Gemeinden mitmachen, brauchen wir nur
15 bis 25 Hektar Fläche."
PZ-Artikel wurde erstellt von: Bruno Knöller am 16.12.2004.
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