Beinharte Frühaufsteher
Beste Wetterbedingungen beim internationalen Volkswandertag rund um die Fauststadt

KNITTLINGEN. Einen herrlichen Herbsttag erlebten am Samstag die Wanderer, die zum 17. internationalen Volkswandertag der Weissachtal-Wanderer Knittlingen kamen. Die Veranstaltung war von der Sonne verwöhnt.

Milde Temperaturen ließen in Vergessenheit geraten, dass die kalte Jahreszeit näherrückt. Der Wandertag hatte noch gar nicht offiziell begonnen, da war schon Ralf Peter wieder am Ziel. Der 43-Jährige wohnt in Wunsiedel im Nordosten Bayerns und überführt hauptberuflich Fahrzeuge. Ein Job, der ihn durch ganz Deutschland führt und den er häufig mit der Teilnahme an internationalen Volkswandertagen verbindet. Am Samstag musste er um 8.30 Uhr in Wörth am Rhein sein, um ein Fahrzeug abzuholen, dass er nach Hof bringen musste. Um 5 Uhr machte er sich auf die Sechs-Kilometer-Strecke des Volkswandertages in Knittlingen. Als am Samstag gegen 7 Uhr das Leben allmählich am Start- und Zielort in der Festhalle von Knittlingen einkehrte, war er bereits gewandert. Mit einem Stückchen Käsekuchen und einem schwarzen Kaffee bereitete er sich auf seinen Arbeitstag vor. Körperliche Bewegung: Für ihn das wichtigste Kriterium zur Teilnahme an Wandertagen. Deshalb mache es ihm auch nichts aus, wenn er sich in der Dunkelheit auf die Strecke begebe. Eine Taschenlampe habe er bei sich, so der Unverwüstliche, der sich selbst als "nicht der typische Wanderer" bezeichnet. In seinem Wanderheft vereinen sich Stempel aus vielen Staaten. In den letzten zwei Wochen ist er in Frankreich, der Schweiz, in Italien und in Tschechien gewandert. Am Wochenende vom 30. Oktober bis zum 1. November wird Ralf Peter an vier Wanderungen in Italien, zwei Wanderungen in Frankreich und einer in der Schweiz teilnehmen. Er kommt mit wenig Schlaf aus und meint ironisch, "wir werden noch ganz viel Schlaf haben".

Die Taschenlampe nimmt auch Otto Kaltenbach aus Kernen bei Waiblingen mit, wenn er in der Dunkelheit loswandert. Der Lagerist muss an Arbeitstagen um 4 Uhr aufstehen. Daran ändert er auch am Wochenende nichts. "Morgens muss ich raus.! " Er geh örte am Samstag zu den Ersten, die sich auf die Wanderstrecke begaben. Er genießt die Stimmung, wenn es hell wird. "Bis ich mit meiner Wanderung fertig bin, sehe ich wieder etwas." Die fehlende Orientierung wegen mangelndem Tageslicht sei kein Problem. "Wenn man jedes Jahr herkommt, kennt man sich aus."

Um 5 Uhr begannen die Aktiven der Knittlinger Wiessachtal-Wanderer ihren Arbeitseinsatz. In der Küche wurden Kartoffeln für den hausgemachten Salat geschält. Rund 100 Kilogramm der Erdfrucht wurden an einem Wanderwochenende zu Salat verarbeitet. Der Arbeitstag war erst gegen 19.30 Uhr abgeschlossen.

Vor 7 Uhr waren 20 Wanderer auf der Strecke. "Das sind die Eingefleischten, die bei jedem Wetter auf die Strecke gehen", so Dieter Fischbach. Der Lienzinger ist zwar kein Mitglied bei den Weissachtal-Wanderern, aber er hilft dem Verein schon seit vielen Jahren tatkräftig beim internationalen Volkswandertag. Die meisten Wanderer starten zwischen 8 und 9.30 Uhr. Er selbst mache sich meistens früh morgens auf den Weg. Vor allem dann, wenn er längere Strecken zu einem Wandertag fahre und gleich an zwei bis drei Veranstaltungen teilnehme.

Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 04.10.2004.