Dem Schimmel keine Chance
geben PZ 29.12.2005
Landesgesundheitsamt empfiehlt wegen
der Feuchtigkeit im alten Festsaal der Knittlinger Schule weitere
Maßnahmen

Der alte Festsaal ist nach Schimmelbefall saniert worden.
Um die Feuchtigkeit in dem viel genutzten Raum jedoch dauerhaft zu
verringern, müssen weitere Maßnahmen getroffen werden
KNITTLINGEN. Lüften, lüften, nochmals lüften: Dies ist
nur ein Weg, um die Feuchtigkeit im alten Festsaal der Knittlinger
Faust-Schule zu verringern. Nachdem ein Gutachten vorliegt, soll auch
ein Wärmetauscher angebracht werden.
Im Moment herrscht Ruhe im alten Festsaal. Doch nach den
Weihnachtsferien werden dort wieder Sportler schwitzen, Musiker proben
und auch die Schule wird den Raum für Veranstaltungen nutzen. Eine
Tatsache, die Verwirrung stiftete: „Wie sieht es denn dort mit dem
Schimmel aus, ist das Problem jetzt endgültig behoben?“, fragte
sich jüngst eine besorgte Mutter, deren Kind an Asthma leidet.
Die Antwort lieferte das Landesgesundheitsamt. Nachdem der Raum wegen
Schimmelbefalls in einem Wandschrank eine Zeit lang gesperrt, saniert
und dann wieder freigegeben worden war, hat die Behörde dort
erneut Proben genommen und Messungen gemacht. Seit vergangener Woche
liegen die Ergebnisse nun auf dem Schreibtisch von Bürgermeister
Heinz-Peter Hopp. „Für die Gesundheit ist der Zustand
unbedenklich“, gibt der Verwaltungschef zunächst Entwarnung. Wegen
der hohen Luftfeuchtigkeit, der baulichen Mängel im Altbau und der
nicht mehr zeitgemäßen Isolation rät das
Landesgesundheitsamt der Stadt jedoch, weitere Maßnahmen zu
ergreifen. „Damit soll die Keimbildung reduziert und ausgeschlossen
werden“ erklärte Hopp.
Nach Eintreffen der Ergebnisse hat die Stadt daher einen Baubiologen
hinzugezogen, der den Raum erneut unter die Lupe genommen hat. „Man
muss viel mehr lüften“, gibt Hopp einen Rat des
Sachverständigen wieder. Denn wenn der Luftaustausch in
Innenräumen fehlt und sich Feuchtigkeit sammelt, ist dies der
ideale Nährboden für Schimmelpilz: So beschreibt es die
Leiterin des Gesundheitsamts des Enzkreises, Dr. Roswitha Kull. „Dem
muss man dann begegnen und das ist ja in Knittlingen geplant“, sagt sie.
Ältere Gebäude im Visier
Um die Feuchtigkeit im alten Festsaal zu verringern, soll daher ein
Wärmetauscher installiert werden. Wie viel ein solcher kostet,
darauf konnte sich der Bürgermeister noch nicht genau festlegen.
Was jedoch vor Ferienende fertig sein soll, sind die Fenster: Gerade
sei der Bauhof dabei, diese zu reinigen, zu streichen und mit neuen
Dichtungen zu versehen. Zudem hat die Stadt bereits vor einiger Zeit
mit dem so genannten Magnetokinese-Verfahren neue Wege beschritten. Das
neuartige Trocknungsverfahren soll die Feuchtigkeit in den Mauern
zurückdrängen.
Das Gutachten und die Ergebnisse des Sachverständigen sollen im
neuen Jahr auch dem Gemeinderat der Fauststadt vorgelegt werden. Hopp
geht davon aus, dass ein Sanierungskonzept für den alten Festsaal
und den Altbau der Schule unumgänglich sein wird. Auch andere
ältere Gebäude der Stadt sollen im kommenden Jahr untersucht
werden.
Artikel der Pforzheimer-Zeitung vom 29.12.2005