84-jährige Frau stirbt bei Großbrand

Freudensteiner Sonnenhof in Flammen - 80 Feuerwehrleue im Einsatz - Ursach noch nicht geklärt

Knittlingen-Freudenstein - Bei einem Großbrand am Freitagabend auf dem Sonnenhof in Freudenstein konnte eine 84-jährige Frau nur noch tot geborgen werden. Aus bislang noch nicht geklärten Gründen entstand im Wohnzimmer im ersten Obergeschoss das Feuer. 80 Feuerwehrleute und weitere Rettungskräfte waren im nächtlichen Einsatz.

VON GERHARD FRANZ

Der Sonnenhof liegt an der Straße zwischen Freudenstein und Diefenach, wenige hundert Meter vom Ortsende von Freudenstein entfernt. Am Freitag gingen gegen 22.18 Uhr mehrere Notrufe bei der Feuerwehrleitstelle in Pforzheim ein. Beim Eintreffen der Feuerwehren aus Freudenstein, Knittlingen und Kleinvillars schlugen die Flammen meterhoch aus drei Fenstern im ersten Obergeschoss des Wohnhauses. Zu diesem Zeitpunkt war der Feuerwehr bereits bekannt, dass eine gehbehinderte Frau alleine in dem Bauernhaus wohnt.

Fünf Tiere aus dem Stall in Sicherheit gebracht

Sofort begannen die Feuerwehr mit einem so genannten Außen- und Innenangriff. Noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten zwei Kühe, zwei Bullen und ein Kälbchen. Parallel zu den laufenden Löscharbeiten der örtlichen Floriansjünger wurden noch die Feuerwehren aus Maulbronn und Sternenfels alamiert. Grund: Aus beiden Orten wurden Tanklöschfahrzeuge angefordert, um die Löschwasserversorgung zu gewährleisten, bis eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung vom Freudensteiner Dorfende bis zum Aussiedlerhof aufgebaut war. Von Mühacker wurden weitere Atemschutzflaschen angefordert; ebenso von Illingen die Wärmebildkamera. Damit lassen sich verdeckte Brandnester feststellen. Was zunächst befürchtet worden war, wurde zur traurigen Gewissheit. Die 84-jährige Hausbewohnerin konnte nicht mehr lebend geborgen werden.

Mehrmals am Tag kümmerten sich Angehörige um die gehbehinderte Frau. Gegen 20.30 Uhr erhielt sie ihren letzten Besuch. Was danach passiert ist, das versucht die Kriminalpolizei zu klären. Am Samstag kristallisierte sich heraus, dass möglicherweise im Bereich eines Kachelofens der Wohnungsbrand entstand. Beamte der Kriminalpolizei untersuchten mehrere Stunden den Brandort. Im nächtlichen Einsatz waren auch Rettungssanitäter aus Mühlacker, das DRK Knittlingen, ein örtlicher Arzt und Mitglieder der DRK-Bereitschaft Maulbronn. Bei Temperaturen um Minus zwei Grad und einem eisigen Wind wurden die Feuerwehrleute vom DRK mit warmen Getränken versorgt. Bis gegen 1.30 Uhr kehrten die meisten Feuerwehren in ihre Standort zurück. Eine sechsköpfige Brandwache blieb zurück, die am frühen Morgen nochmals mehrere Brandnester im Bereich einer Dachgaube bekämpfen musste. Bürgermeister Hans-Peter Hopp informierte sich über den Feuerwehreinsatz in Freudenstein. Erst am frühen Morgen verließ er die Eisatzstelle.

Zeitweise war die Kreisstraße zwischen Freudenstein und Diefenbach in der Nacht zum Samstag wegen gefrorenem Löschwasser gesperrt. Die Poizei schätzt den Sachschaden auf rund 200 000 Euro.

Der Mühlacker-Tagblatt-Artikell wurde erstellt Gerhard Franz am 07.02.2005.


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