Im Stadtwald drohen viele kahle Stellen


KNITTLINGEN. Der Wald als Sparkasse hat längst ausgedient. Der Haushaltsplan des forstwirtschaftlichen Betriebs in Knittlingen weist in diesem Jahr ein Defizit von 45 480 Euro aus. Das teilte Revierleiter Ulrich Klotz dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit. Was zudem Sorge bereitet: Im Stadtwald drohen nach trockenen Sommern viele kahle Stellen und Borkenkäferbefall.

Angesichts der angespannten Haushaltslage in der Fauststadt stimmte das Gremium auf Antrag von Klaus Meiser (CDU) daher dafür, die weitere Erschließung des Wirtschaftswegs Greinbach zurückzustellen. Er war mit Kosten von 15 000 Euro veranschlagt worden. Obwohl Klotz den Weg als nötig betrachtete: So könne man mit schweren Fahrzeugen in das Gebiet Breitenloch vordringen, in dem gut vermarktbare Buchen stünden.

Doch Gerd Heilmann (CDU) wollte nicht ganz einleuchten, warum man für Fällarbeiten und den Abtransport nicht auf einen vorhandenen Weg zurückgreifen könne. "Das ist billiger als für 15 000 Euro einen neuen Weg zu bauen", sagte er. Klotz machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Knittlinger Stadtwald generell schlecht erschlossen sei und die Buchen auf einem für Lastwagen befahrbaren Weg transportiert werden müssten. Zudem könne man auch die angrenzende Kreisstraße nur bedingt nutzen. "Da rasen die Autos vorbei und dann wäre noch eine Spur blockiert", so Klotz. Dennoch wurde die Ausgabe zurückgestellt, bis der Haushalt vorliegt.

Des Weiteren zeichnete Klotz ein besorgniserregendes Bild des Waldes. Nach dem trockenen Sommer 2003 und dem ebenso niederschlagsarmen Folgejahr sei der Borkenkäfer in allen Nadelhölzern zu finden. Bei Eichen und Buchen sterben laut dem Revierleiter die Kronen ab. Die Folge: "Wir werden große Kahlflächen bekommen", so Klotz. Daher habe man die Arbeitskapazität vor allem in neue Pflanzungen gesetzt und später mit dem Holzeinschlag begonnen. Denn die Kulturen müssten hochgezogen werden, bevor sich dort die Brombeere breit mache. Für dieses Jahr sind zwei Hektar an Wiederaufforstung geplant. Daf ür sind Ausgaben von rund 34 000 Euro vorgesehen. Aus dem Holzeinschlag ist ein Gewinn von rund 23 000 Euro veranschlagt.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 27.01.2005.


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