Bauarbeiten sind im Verzug
Verzögerungen von 14 Wochen beim
Gebiet "Römerweg" in Knittlingen - Gerüchte um
Zahlungsfähigkeit der Stadt
KNITTLINGEN. Knittlingens Gerüchteküche brodelte kräftig
und nun kochte
das Thema auch im Gemeinderat hoch: Konnte die Stadt die Baufirmen vom
Neubaugebiet "Römerweg" eine gewisse Zeit nicht bezahlen?
Diese
Frage brannte einigen Stadträten unter den Nägeln. "Es gab
Gerüchte,
dass die Stadt eine Zeit lang nicht zahlungsfähig war",
erklärte Hans
Krauß (CDU). Und sein Fraktionskollege Lothar Frick
ergänzte, die in
einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen Baufirmen seien
abgezogen, weil die Stadt das Geld nicht überwiesen habe - so die
Meinung einiger.
Das Wort "zahlungsunfähig" jedoch wies
Knittlingens Kämmerer Manfred Dannecker entschieden zurück.
Da der
Finanzierungsrahmen im November nach heftiger Debatte auf 10,1
Millionen Euro aufgestockt worden sei, habe man noch eine Reserve von
rund 2,1 Millionen Euro. Zudem stünde dem Schuldenstand von 7,05
Millionen Euro die Anlage aus dem Erlös der EnBW-Aktien von rund
14,3
Millionen Euro gegenüber. Die Abschlagszahlungen seien bezahlt
worden,
sobald die Anweisung dazu kam und die Leistungen erbracht worden seien.
"Von zahlungsunfähig kann man hier wirklich nicht sprechen", sagte
er
gestern auf PZ-Anfrage. Auch Jochen Bernhardt von der Planungsgruppe
Städtebau sprach von "ungerechtfertigten Gerüchten". Die
Stadt habe die
Rechnungen bezahlt, jedoch einen Teil einbehalten, wenn Mängel
festgestellt und Leistungen noch nicht erbracht worden seien. "Die
Stadt hat sich korrekt verhalten", betonte er.
In der Tat ist
man am "Römerweg" mit den Bauarbeiten im Verzug. Bernhardt
bezifferte
die Verzögerung auf insgesamt 14 Wochen. Für acht Wochen sei
das Wetter
verantwortlich. Der Rest sei zusammengekommen, weil man zu Beginn
Mängel festgestellt habe und man eine nicht funktionierende
Anlage, die
den Flüssigboden herstellt, wieder habe abziehen müssen. Auf
die Frage,
ob die Baugarantie für Juli 2005 dann noch einzuhalten sei, wollte
er
sich in seiner Antwort allerdings nicht so weit vor wagen. Man
könne
nicht auf vier Wochen genau sagen, wann die Baustelle fertig werde,
so der Planer.
Auch bei den Bebauungsplänen
"Runsen" und "Waldenserstraße" in Kleinvillars und "Lange
Äcker" in
Freudenstein-Hohenklingen geht es unter anderem wegen dem neuen
Flächennutzungsplan nicht richtig voran. Dennoch mahnte Helmut
Begero
(SPD und Freie Unabhängige Wähler) auch die Verwaltung zu
mehr Tempo.
Es könne nicht sein, dass die Stadt einen Antrag des
Ingenieurbüros im
März bekomme und im August beantworte. "Das darf nicht zu lange
auf dem
Schreibtisch liegen", sagte er. Auch Martin Blanc, (SPD) und Lothar
Frick (CDU) mahnten dazu, endlich Gelände im örtlichen Rahmen
zu
schaffen, damit junge Leute in ihrer Heimat bauen können. Evelyne
Teschner-Klug (Alternative Liste) forderte die Verwaltung auf, in
Verhandlungen zu gehen, um bei den Baugebieten vorwärts zu kommen.
Matthias Haas (Alternative Liste) legte auch den Ingenieurbüros
ans
Herz, Pläne in gutem Zustand zu liefern, um den
Genehmigungsbehörden
die Arbeit zu erleichtern.
Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 10.03.2005.