Handel will Kaufkraft halten
Gewerbeverein bündelt in
Knittlingen Kräfte für den Wettbewerb mit Nachbarstädten
- Verkaufsoffener Sonntag im April
KNITTLINGEN."Wir müssen uns dem Wettbewerb mit den
Nachbargemeinden
stellen", sagt der Vorsitzende des Gewerbevereins, Uwe Brodbeck. Es
gehe darum, dem Einzelhandel in der Kernstadt das Überleben zu
sichern.
Der
100 Mitglieder zählende Gewerbe- und Verkehrsverein von
Knittlingen hat
für Sonntag, dem 10. April, einen verkaufsoffenen Sonntag
vorbereitet.
Um 13 Uhr sollen an diesem zweiten April-Sonntag die beteiligten
Geschäfte öffnen. Zum Rahmenprogramm in der Fauststadt sollen
die
Ausstellungen im Faustarchiv, in der Künstlergilde Buslat und im
Museum
in Knittlingen zählen. Außerdem soll von 18 Uhr an die
Stadtkapelle ein
Kelterkonzert geben.
Spürbare Konkurrenz
"Wir
haben die Genehmigung für zwei verkaufsoffene Sonntage im Jahr und
wollen diese ausschöpfen", sagte Vorsitzender Brodbeck, der
Inhaber
eines Fahrrad-Fachbetriebes in Knittlingen, zur PZ. Der zweite
verkaufsoffene Sonntag soll am 11. September in der Fauststadt
stattfinden, wenn an diesem Wochenende zugleich das Weinfest terminiert
ist. Etwa 25 Geschäfte beteiligen sich regelmäßig an
einem
verkaufsoffenen Sonntag. Der Handel in Knittlingen spüre die
Konkurrenz
durch die Aktionen in den Nachbarstädten vom Straßenfest in
Mühlacker
bis zur Kirchweih in Oberderdingen. "Wir müssen uns in diesem
Wettbewerb der einzelnen Gemeinden stärker profilieren", mahnte
Brodbeck. Außerdem will er mit konzertierten Aktionen den
Einzelhandel
in der Konkurrenz mit den Supermärkten auf der grünen Wiese
unterstützen. "Qualität darf in diesem Werberummel nicht zur
Nebensache
werden", so der Vorsitzende des Gewerbevereins zur PZ.
Den
Kleinunternehmen dürfe nicht "der Boden weggezogen werden". Der
Einzelhandel stelle die Nahversorgung in Knittlingen sicher. Als
Vorsitzender des Gewerbevereins plädierte er für eine aktive
Wirtschaftspolitik des Rathauses. So müsse es ein erstes Anliegen
der
Kommune sein, sich für neue Nutzungen in den leer stehenden
Fabrikgebäuden im Stadtgebiet einzusetzen. "Im Vergleich zu
Sternenfels
tut sich in! Knittli
ngen in dieser Hinsicht zu wenig", stellte Uwe Brodbeck gegenüber
der
PZ fest. Nur mit solchen Ansiedlungserfolgen ließe sich auf Dauer
die
Kaufkraft in Knittlingen vor Ort halten. Der einheimische Einzelhandel
brauche ein sicheres Fundament. Bis zum Ende des Jahres will der
Gewerbe- und Verkehrsverein in Knittlingen den Austritt aus dem Bund
der Selbstständigen vollziehen. Eine entsprechende Absicht des
Vorstandes wurde von der Mitgliederversammlung einmütig
unterstützt.
Die damit gesparten Finanzmittel von mehreren tausend Euro sollen in
Marketingmaßnahmen für das Geschäftszentrum in
Knittlingen investiert
werden. Außerdem kündigte der Verein gestern für
Pfingsten des nächsten
Jahres eine Leistungsschau mit etwa 50 Ausstellern an. Dann will der
Verein sein 100-jähriges Bestehen begehen. Bei der "Tour de
Ländle" des
Südwest-Rundfunks mit etwa 4000 Freizeitradlern am 30. Juli soll
Knittlingen ein Verpflegungspunkt werden.
PZ-Artikel wurde erstellt von: Horst Pieper am 12.03.2005.