Sporthalle ein Trümmerfeld

Großbrand in Bretten hält 210 Feuerwehrleute auch aus dem Enzkreis in Atem – Keine Verletzten, aber Millionenschaden


 Der massive Löscheinsatz musste wegen der Einsturzgefahr von außen erfolgen.

BRETTEN. Die Sporthalle in Bretten ist am Samstag bis auf die Grundmauern niedergebrannt – trotz Einsatzes von 210 Feuerwehrleuten aus dem Kreis Karlsruhe und dem Enzkreis. Die Brandursache ist noch unklar.

Die Polizei schätzt den Sachschaden bei dem Großbrand auf rund fünf Millionen Euro. Weil die Halle während der Feiertage für Veranstaltungen geschlossen war, wurde bei dem Feuer niemand verletzt. Das benachbarte Hallenbad war sofort evakuiert worden. Aus dem Schwimmbad holten die Feuerwehren teilweise ihr Löschwasser. Wie es zu dem Feuer gekommen ist, ist vorerst noch offen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern nach Aussagen des Polizeipräsidiums Karlsruhe noch an.

Notrufe waren kurz nach 12.30 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr Bretten eingegangen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die 74 auf 38 Meter große Halle in Flammen. Der Alarm wurde so auf alle Brettener Wehrabteilungen und die Feuerwehren aus Knittlingen, in der vergangenen Woche erst in der eigenen Stadt im Großeinsatz, Oberderdingen und Bruchsal mit ihren Drehleitern ausgedehnt.

Dach stürzte ein

Nach Polizeiangaben hatten schon erste Zeugenaussagen auf herabstürzende Dachteile hingewiesen. Tatsächlich stellte sich für die Wehren ein Innenangriff auf den Brand wegen des Einsturzrisikos als unmöglich dar. Von außen wurde mit Strahl-, Wenderohren und stationären Wasserwerfern gegen die Flammen angekämpft. Im Einsatz war auch ein Hubschrauber der Stuttgarter Polizei. Mit einer Wärmebildkamera wurde von oben die gesammte Brandfläche gescannt, um den Löschangriff der Feuerwehrleute zu lenken.

Auch Kräfte der Gefahrenstoffzüge Süd und Nord aus Ettlingen und aus Karlsdorf-Neuthard wurden benötigt. Das Verbrennen des Sporthallenbodens und des Bitumens in der Decke ließ eine Belastung der Luft befürchten. Die Rauchentwicklung war nach Angaben der Feuerwehren des Kreises Karlsruhe extrem. Nach Messungen im Brettener Stadtgebiet gab die Feuerwehr ebenso Entwarnung wie bei der Untersuchung des Löschwassers.

Betroffen von dem Ausmaß des Schadens war Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger. Das städtische Gebäude wird von zahlreichen Vereinen und für den Schulsport genutzt. Ersatzräumlichkeiten stehen dafür nicht zur Verfügung.

Für Knittlingens Feuerwehr, in der vergangenen Woche beim Brand des historischen Steinhauses noch dankbar für die Unterstützung aus Bretten, reißen die Großeinsätze nicht ab. Fünf waren es in den vergangenen vier Monaten für die Floriansjünger der Fauststadt. „Wir schlafen bloß noch mit Stiefeln und Hosen“, sagte Knittlingens Feuerwehrkommandant Klaus Karst.

 
Rauchende Trümmer blieben von der Brettener Halle. Das Dach war bei dem Großbrand komplett eingestürzt.
Henkel/Polizei         Erstellt am: 28.03.2005

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