Schiedsrichter griff zum
roten Karton
Lokalderby mit harten Bandagen in
Mühlacker: Sportfreunde gehen
als glücklicher Sieger bei Anadolu vom Platz – Knittlingen
bezwingt Enzberg
KNITTLINGEN/MÜHLACKER. Die Begegnung des FV Knittlingen mit
Viktoria Enzberg war eine äußerst farbenfrohe Partie: Der
Schiedsrichter stellte vier Spieler mit Gelb-Rot vom Platz, ein
Knittlinger sah sofort die Rote Karte.
Kurios an der Sache war, dass die Gastgeber die Begegnung als „von
Beginn an faires Spiel“ einstuften. Lediglich der Schiedsrichter habe
zu früh Gelbe Karten verteilt und dies zwar konsequent auf beiden
Seiten, aber das Spiel viel zu rigide bis zum Ende geleitet .
Das Ergebnis in Toren lautete 3:0 für Knittlingen, in
Platzverweisen führte Knittlingen mit 3:2. In einem temporeichen
und zugleich hochklassigen Spiel kamen beide Mannschaften zu
zahlreichen Torchancen. In der 23. Minute trugen die Kicker aus der
Fauststadt einen Konter schnell vor, vorne setzte sich Max Bauer allein
durch und versenkte das Leder unhaltbar im gegnerischen Tor. Gelb-Rote
Karten, durchweg wegen wiederholten Foulspiels, gab es jeweils zwei
gegen Knittlingen (46. und 67. Minute) und gegen Enzberg (60. und 83.
Minute). Der FC Viktoria hatte mehrere Großchancen, die beste
davon in der 70. Minute, als der Knittlinger Marco Fleischmann erst auf
der Linie retten konnte. In der 79. Minute kam der Ball vor in die
Knittlinger Spitze, Stefan Nietschke ließ alle Gegenspieler
aussteigen, schoss von halbrechts in Richtung Tor, wo Jens Lang den
Ball einschob. Der Schiedsrichter gab dieses Tor wegen angeblicher
Abseitsposition nicht, woraufhin ein Knittlinger Spieler eine hitzige
Diskussion anzettelte, in deren Verlauf er die Rote Karte sah. Sieben
Minuten später kam das ersehnte 2:0 doch, als Stefan Nietschke
einen langen Ball bekam, den Torwart ausspielte und souverän
einschoss. In der 90. Minute fiel sogar noch das 3:0 für die
Platzherren, als Jens Lang nach einem schönen Spielzug den
herauslaufenden Torwart souverän bezwang und den Ball im kurzen
Eck versenkte.Einzig die vielen Platzverweise trübten die Freude
an diesem kurzweiligen Spiel.
Viel Gelb ohne Rot
Ebenfalls sehr viele Gelbe Karten gab es bei der 1:3-Niederlage des
FC Anadolu in Mühlacker gegen die Lokalrivalen der Sportfreunde.
Die impulsiven Gastgeber haderten mit dem Schiedsrichter. Ihrer Meinung
nach handelte es sich um ein faires Spiel, dennoch bekamen sie allein
acht Gelbe Karten aufgebrummt, während die Gegner weit seltener
verwarnt wurden. Zu Platzverweisen kam es in diesem Lokalderby jedoch
nicht. Nach etwa 20 Minuten war Anadolu im Vorwärtsdrang, als der
Sportfreunde-Stürmer Rakkan einen langen Ball bekam und
unbedrängt zum 0:1 verwandelte. In der 47. Minute wurde ein
Anadolu-Stürmer unsanft zu Fall gebracht, den fälligen
Foulelfmeter verwandelte Ataman zum 1:1. Die beiden weiteren Tore in
der 65. und 75. Minute charakterisierte der FC Anadolu als
„abseitsverdächtig“ und „umstrittener Elfer“, doch war das
Ergebnis eindeutig: Anadolu verlor die relativ ausgeglichene Partie
gegen die Sportfreunde mit 1:3. Mehr als 200 Zuschauer verfolgten das
Spiel.
Zwei Punkte verschenkt
Der SV Illingen kam gegen den TSV Nußdorf trotz
größerer Spielanteile nur zu einem 2:2. Insbesondere in der
ersten Halbzeit hatten die Gäste nicht viel vom Spiel, erzielten
aber den Führungstreffer. In der 22. Minute gab es ein Gewühl
vor dem Illinger Tor, ein Nußdorfer hatte den Fuß an der
richtigen Stelle und schon zappelte das Leder im Netz.
Mit dem 0:1 musste der SV Illingen in die Pause, eine Viertelstunde
nach dem Seitenwechsel holte er dann zum Doppelschlag aus. Nach einer
guten Flanke erzielte Marcel Schneider in der 62. Minute mit einem
platzierten Kopfball den Treffer zum 1:1. Eine Flanke von links war
zwei Minuten später die Grundlage für Johannes Kammerlohr,
mit einem Kraftschuss ins Eck das 2:1 zu markieren. Wie schon in der
ersten Halbzeit vergaben die Illinger dann aber mehrere gute
Möglichkeiten und versäumten in dieser Phase, die
Führung weiter auszubauen. Das rächte sich in der 87. Minute,
als der TSV Nußdorf noch einmal vors Illinger Tor kam und wieder
aus dem Gewühl heraus den Treffer erzielte.
Eigentlich ! geht es für beide Mannschaften um nichts mehr,
dennoch gingen sie in dieser fairen Partie engagiert zu Werke. Der SV
Illingen hat sich zum Ziel gesetzt, noch den vierten Platz in der
Abschlusstabelle zu erreichen – das wäre dann deutlich besser als
man der Mannschaft zu Saisonbeginn zugetraut hatte.
PZ-Artikel wurde erstellt von: Ralph Küppers am 06.05.2005.