Das Feuer hat vieles verändert
Folgen des Steinhaus-Brands sind auch nach einem Jahr für zahlreiche Knittlinger noch spürbar

KNITTLINGEN. Jetzt ist alles aus, dachte Peter Kohlmetz, als er vor einem Jahr das zerstörte Steinhaus sah. Für die Knittlinger Stadtkapelle und ihren Vorsitzenden begann mit dem Brand des Gebäudes eine schwierige Zeit.

Meterhohe Flammen schlugen vor genau einem Jahr aus dem Knittlinger Wahrzeichen. Das Feuer zerstörte den Dachstuhl des Veranstaltungszentrums und vernichtete Noten, Uniformen, Bühnendekoration und Instrumente der dort beheimateten Vereine. „Ein Albtraum“, sagt Kohlmetz über diesen Tag. Auf 18 000 Euro beziffert der Vorsitzende den Schaden für die Stadtkapelle. „Den größten Teil haben wir wieder beschafft“, erklärt er.

Zum Teil durch die große Spendenbereitschaft der Knittlinger, zum Teil durch Auftritte. Mehr als doppelt so viele Veranstaltungen als sonst hat die Stadtkapelle seit dem 23. März 2005 absolviert. Das erfordert Flexibilität, genauso wie die Proben an verschiedenen Orten. Ob Kirchen, Home Run oder Schule: An jedem Tag finden Übungen der Stadtkapelle an anderer Stelle statt, denn das zweite Stockwerk des Steinhauses musste saniert werden. Nun hofft Kohlmetz, dass man in einer Woche wieder einziehen kann.

Bürgermeister Heinz-Peter Hopp hat Verständnis für die Eile. Dennoch mahnt er noch ein wenig zu Geduld (siehe drei Fragen). Seinen Angaben zufolge hat die Sanierung des versicherten Gebäudes und die neue Einrichtung bislang 800 000 Euro gekostet. Rund 9 800 Euro kamen allein nach dem Aufruf der Stadt an Spenden für die Brandopfer zusammen. „Gigantisch“, nennt Kohlmetz die Hilfsbereitschaft.

Auch der Vorsitzende des Gesangvereins, Rudi Heil, hätte derartig viele Spenden nicht erwartet. Der Gesangverein, der wegen Schimmel im alten Schul-Festsaal ins Untergeschoss des Steinhauses umgezogen war, kam beim Feuer mit einem beschädigten Klavier und verbrannten Noten noch am glimpflichsten davon. Nachdem der alte Festsaal nun ebenfalls saniert ist, werden die Sänger aber nicht mehr ins Steinhaus zurückkehren.

Anders das Akkordeonorchester: Deren Vors! itzende Bettina Siegl hofft, dass sie bald wie versprochen ins Untergeschoss einziehen können. „Es ist erstaunlich, was durch den Brand möglich wurde“, sagt Bettina Siegl.

So habe das Akkordeonorchester ganz unbürokratisch das Foyer der Sporthalle nebst Schlüssel zum Proben bekommen. Und auch wenn der Brand ein Schock war: „Er hat uns auch ein Stück zusammengebracht“, glaubt Rudi Heil.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 23.03.2006.