Grüne und FDP legen kräftig zu
Beide Parteien sind in Knittlingen und Maulbronn die Gewinner – Starker Einbruch bei der SPD – CDU in beiden Städten vorn

MAULBRONN/KNITTLINGEN. Ähnlich wie im Land haben FDP und die Grünen auch in Knittlingen und Maulbronn kräftig zugelegt. Die SPD hingegen musste in beiden Städten erhebliche Stimmverluste hinnehmen.

In Knittlingen kamen die Sozialdemokraten mit ihrem Kandidaten Thomas Knapp aus Mühlacker auf nur noch 29,53 Prozent der Stimmen. Damit liegt die SPD in der Fauststadt zwar rund drei Prozent über dem Ergebnis im Enzkreis und mehr als vier Prozent über dem Landesergebnis, verlor aber dennoch gegenüber der vergangenen Landtagswahl 8,11 Prozent der Stimmen. Dabei brach die SPD vor allem in der Kernstadt im Wahlbezirk II um mehr als zehn Prozent ein.

Auch die CDU musste in Knittlingen Stimmverluste hinnehmen. Zwar verteidigte deren Kandidat Winfried Scheuermann im Enzkreis sein Direktmandat und bekam auch in der Fauststadt die meisten Stimmen. Jedoch konnte die CDU die 40-Prozent-Marke nicht knacken und erzielte in der Gesamtstadt 37,44 Prozent, 3,91 Prozent weniger als vor fünf Jahren.

Besonders groß war der Zuspruch zur CDU bei den Briefwählern: 47,41 Prozent machten bei der Union ihr Kreuzchen und auch im Wahlbezirk Knittlingen II war deren Ergebnis um knapp zwei Prozent besser als in der Gesamtstadt. In Kleinvillars hingegen erzielte die CDU mit 26,01 Prozent ihr schlechtestes Resultat von allen Knittlinger Wahlbezirken. Von den Stimmverlusten hat die FDP profitiert. Sie kam in der Fauststadt auf 13,48 Prozent und gewann damit 5,73 Prozent hinzu.

Ähnlich wie bei der Landtagswahl vor fünf Jahren und bei der Bundestagswahl 2005 hatten die Liberalen jetzt mit ihrem Kandidaten Hans-Ulrich Rülke ihre Hochburg erneut in Kleinvillars. Dort bekamen sie 17,92 Prozent der Stimmen.

Auch die Grünen haben in dem von Landwirtschaft geprägten Waldenserort traditionell treue Wähler. Mit ihrem Kandidaten Frank-Ulrich Seemann erreichte die Partei in Kleinvillars 16,18 Prozent. In der Gesamtstadt legten die Grünen zwar um 3,96 Prozent zu, blieben aber mit 9,81 Prozent im einstelligen Bereich.! Während die WASG in der Fauststadt mit 2,97 Prozent der Stimmen in etwa dem Landesresultat entsprach, erhielten die Republikaner in Knittlingen mit 3,79 Prozent mehr Stimmen als im Land. Die meisten Wähler hatten sie in Freudenstein (6,22 Prozent).

Drastische Verluste der SPD

Noch drastischer als in Knittlingen hat die SPD in Maulbronn verloren. Sie rutschte um 11,86 Prozent nach unten und kam in der Klosterstadt auf nur noch 24,6 Prozent der Stimmen. Am besten schnitten die Sozialdemokraten in Schmie ab (30,25 Prozent), in der Silahopp-Schule hingegen erzielten sie mit 21,6 Prozent ihr schlechtestes Resultat.

In diesem Wahlbezirk hatte die CDU ähnlich wie bei der Wahl 2001 mit 43,2 Prozent ihr zweitbestes Ergebnis in der Stadt. Nur bei den Briefwählern sprachen sich noch mehr Maulbronner für die Union aus (48,24 Prozent). In den übrigen Stadtteilen konnte die CDU die 40-Prozent-Marke nicht überspringen und landete beim Gesamtergebnis bei 39,41 Prozent. Dennoch legte sie um 0,49 Prozent gegenüber der letzten Landtagswahl zu.

Maulbronn als Grünen-Hochburg

Seinem Ruf als Grünen-Hochburg hat Maulbronn bei dieser Wahl bestätigt. Während die Grünen im Enzkreis unter zehn Prozent blieben, kamen sie in Maulbronn auf 13,93 Prozent und wurden damit drittstärkste Partei in der Klosterstadt.

Sie verbesserten ihr Ergebnis um 5,57 Prozent gegenüber 2001. Die treuesten Wähler hatte die Öko-Partei im Wahlbezirk III städtischer Kindergarten (16,05 Prozent), ebenfalls 16 Prozent der Wähler sprachen sich in Schmie für die Grünen aus. Im Steinhauer-Dorf konnte aber auch die FDP kräftig punkten. Die Liberalen erzielten dort mit 15,3 ihr bestes Resultat in der Klosterstadt.

Aber auch im Gesamtergebnis der Stadt legte die FDP um 5,7 Prozent zu und kam auf 12,89 Prozent. Die WASG kam in der Gesamtstadt auf 2,65 Prozent und lag damit hinter den Republikanern, bei der 4,37 Prozent ihr Kreuzchen machten. Die meisten Wähler hatte die Partei mit 7,36 Prozent in Zaisersweiher





PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 27.03.2006.


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