Knittlinger Kleinod
Ausstellung zur Geschichte der Knittlinger
St.-Leonhards-Kirche
Knittlingen
(vh). Die Ausstellung „Die St.-Leonhards-Kirche in Knittlingen in alten
und neuen Ansichten“ wurde am Wochenende im Steinhaus eröffnet.
Die Exponate sind bis zum 29. Juli im Faust-Archiv zu sehen. Darunter
viele Fotos und eine Grußpostkarte aus dem Jahr 1907. „Ein wahres
Kleinod“ habe sie entdeckt, als sie zum ersten Mal nach Knittlingen
gekommen ist. Für die heutige Leiterin des Faust-Museums und
Archivs, Heike Hamberger, ist diese Erinnerung fünf Jahre her. Die
St.-Leonhards-Kirche ist für sie „ein kunsthistorisches
Baudenkmal“, das sie nicht mehr losgelassen hat. In ihm dokumentiert
sich für Heike Hamberger die Geschichte Knittlingens, was mit
dieser Ausstellung des Faust-Archiv/Museums gezeigt werden soll.
Reproduktionen alter Postkarten und Fotos stehen im Mittelpunkt der
Ausstellung. Der Knittlinger Rolf Dietz hat mit aktuellen Fotos und
Waltraud Morschek mit Aquarellen zu dieser Präsentation der
St.-Leonhards-Kirche beigetragen. Marieluise Conradt aus Knittlingen
führte die Vernissage-Gäste in die Ausstellung ein. Ihre
Mutter war vor 50 Jahren Mesnerin in der Kirche. Sie wolle „dem
nachspüren, was der Kirche ihre Einzigartigkeit verleiht“ und hat
deshalb ein ganzes Buch zu diesem Thema recherchiert. Es heißt
„Kapelle uf dem Berge“ und wird am 6. Juli beim Knittlinger
Pfleghoffest vorgestellt.
„Eine Geschichte des unaufhörlichen Wandels“, fasste sie den Weg
der Kapelle zur heutigen Kirche zusammen. In Quellen um 1200 wird
erstmals eine „Kapelle uf dem Berge“ urkundlich erwähnt. Aus einem
benachbarten Wehrturm und der Kapelle entsteht die Kirche. Zahlreiche
Zerstörungen im 14. und 17. Jahrhundert, die Reformation und der
technische Fortschritt hätten zur ständigen Veränderung
beigetragen. Jetzt stellt sich für Conradt die Frage, „ob wir es
schaffen, die Kirche gemeinsam weiter zu entwickeln“. Ihrer Ansicht
nach gibt es gestalterische Möglichkeiten, „die wir bis heute
nicht ausgenutzt haben“.
Gemeindepfarrer Joachim Stricker, ging auf den Wert der Kirche als Ort
ein, „an dem alle willkommen sind“. Mit den Liedern „Heimatglocken“ und
„Heimat“ machte der Männerchor des Gesangvereins Knittlingen auf
einen weiteren Aspekt der Kirche für die mit ihr lebenden Menschen
aufmerksam.

|
|
GROSSES
INTERESSE zeigte die Knittlinger Bevölkerung an der
Präsentation von Geschichte und Gegenwart der
St.-Leonhards-Kirche. Foto: Fotomoment |
|