Besseres Trinkwasser und weitere Kreisel

Rund 200 Besucher beim Neujahrsempfang der Stadt Knittlingen / Rolf Gerlach mit schwäbischer Mundart

Hopp lobte Jugendarbeit der Vereine in der Fauststadt

Von unserem Mitarbeiter Rudolf Haller
Knittlingen. Die in jüngster Zeit auch in Knittlingen ein Thema darstellende Jugendkriminalität, der Ausbau der Infrastruktur mit dem Bau einer Multifunktionshalle und der Umgestaltung des Bereiches Omnibusbahnhof/Feuerwehrhaus/Schule als vordringlichste Aufgaben sowie der Dauerbrenner ÖPNV standen im Mittelpunkt der Neujahrsansprache von Bürgermeister Heinz-Peter Hopp. Dieser konnte dazu gestern Mittag rund 200 Gäste in der Aula der Faust-Schule begrüßen, darunter zahlreiche Ehrengäste.
Für den humoristischen Teil des eineinhalbstündigen, dennoch absolut kurzweiligen Programms sorgte Rolf Gerlach mit schwäbischen Mundartgedichten. Der Schwiegersohn des legendären „Rundfunkfritzle“ sorgte mit seinem schwäbischen Witz bei den Besuchern für wahre Lachsalven. Eine absolut schwäbisch-patriotische Note bekam die Veranstaltung auch am Schluss durch das gemeinsame Absingen der schwäbischen Nationalhymne, wozu sich die Gäste sogar von ihren Stühlen erhoben. Während hier mancher doch noch hin und wieder einen Blick aufs extra verteilte Notenblatt riskieren musste, sangen auch die badischen Gäste aus voller Kehle mit. Für die musikalische Begleitung sorgte der Musikverein Freudenstein unter der Leitung seines Dirigenten Bruno Gießer. Das knapp 50-köpfige Orchester zeichnete zuvor auch für die überaus gehaltvolle musikalische Umrahmung des Neujahrsempfanges verantwortlich und durfte dafür verdienten und lang anhaltenden Beifall entgegennehmen.
Im Anschluss an das offizielle Programm nutzten die Bürger die Gelegenheit, sich mit Freunden, Bekannten, Stadträten, Vereinsvertretern oder gar mit dem Stadtoberhaupt bei einem Gläschen Wein und einer Brezel zu unterhalten.
In seiner Ansprache ermunterte Hopp seine Gäste, das Jahr 2008 „mit Gelassenheit“ anzugehen. Manches so zu belassen wie es ist, müsse überhaupt kein Fehler sein. Nach einem kurzen Ausflug in die Politik und die Diskussion um die Jugendkriminalität stellte er im Hinblick auf die Stadt Knittlingen fest, dass „es bei uns alles in allem doch noch relativ sicher und ruhig zugeht“. Dennoch dürfe man gewisse Vorkommnisse, die den Gemeinderat sogar zum Engagement einer Sicherheitsfirma veranlasst hätten, nicht unter den Teppich kehren. Gleichzeitig wolle man alles daransetzen, den hier 2005 aufgegebenen Polizeiposten wieder zu bekommen.
In diesem Zusammenhang lobte Heinz-Peter Hopp die Aktivitäten der örtlichen Vereine mit ihren zahllosen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die im Bezug auf Prävention bei Jugendlichen doch eine ganze Menge leisten würden. In diesem Zusammenhang durfte natürlich auch der Abstecher zur mehr und mehr unbefriedigenden Hallensituation nicht fehlen. Er versprach die baldige Beauftragung von Bedarfsanalyse und Standortexpertisen für den Bau einer neuen Multifunktionshalle in Knittlingen und lobte gleichzeitig auch die Allianz der örtlichen Sport- und Kulturvereine. Was die Infrastruktur betreffe, würden 2008 allerdings noch viele weitere Projekte auf der Tagesordnung stehen, allen voran die bauliche Umgestaltung von Omnibusbahnhof, Feuerwehr und Schule, wobei mit der Fertigstellung des Kreisverkehrs im Bereich der Schule ein erster Schritt gemacht worden sei.
Hopp kündigte in diesem Zusammenhang weitere Kreisverkehre auch für die neuralgischen Verkehrsknotenpunkte an den Kreuzungen vor dem Rathaus und im Bereich Brettener/Wetterkreuzstraße an.
In diesem Jahr wolle man durch den Bau einer Nanofiltrationsanlage auch für eine bessere Qualität beim Trinkwasser sorgen, ebenso in den weiteren Ausbau und die Instandhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen investieren.
Ein großes Thema für die Fauststadt sei nach wie vor der Öffentliche Personennahverkehr. Hopp prangerte hier vor allem die Tatsache an, dass die verschiedenen Verkehrsverbünde (VPE, KVV, VVS) nach wie vor ihr eigenes Süppchen kochen würden. „Für uns als Betroffene ist dies kein tragbarer Zustand.“ So könne es beispielsweise nicht sein, dass ein Azubi aus Knittlingen für die Fahrt mit dem ÖPNV zu seinem Ausbildungsplatz im nur acht Kilometer entfernten Oberderdingen eine Stunde und 20 Minuten benötige.
Das Stadtoberhaupt bedankte sich abschließend bei den Steuerzahlern, den mittelständischen Unternehmen am Ort für ihre enorme Investitionsbereitschaft und damit einher gehende Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Knittlingen. Sein weiterer Dank ging an die Mitglieder des Gemeinderates sowie an seine Mitarbeiter für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit.



ZAHLREICHE PROJEKTE kündigte Bürgermeister Heinz-Peter Hopp in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang der Stadt Knittlingen am Sonntagmittag an. Die zahlreichen Besucher in der Aula der Faustschule, darunter auch Alt-Bürgermeister Otto Kübler (erste Reihe Mitte), nahmen es mit Humor. Foto: Haller


BNN, 21.01.2008


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