Hingucker mit 60 Tonnen

Knittlingen (ih). 26,40 Meter lang, 5,90 Meter breit und 6,10 Meter hoch – wer am Donnerstagabend in Knittlingen noch nach 22 Uhr auf den Beinen war, bekam ein ungewöhnliches Spektakel geboten. Der 60-Tonnen-Schwertransport eines Silos für die Stein- und Kieswerke Sämann durchquerte auf der Fahrt nach Illingen die Fauststadt.
Mancher Zuschauer am Straßenrand beneidet Remigius Klein am Steuer der Zugmaschine: Die Ampel, die ihn stoppt, wird einfach weggedreht, er darf ungestraft die durchgezogene Mittelinie durchfahren, er bekommt eine Polizeieskorte, die Drängler zur Räson bringt und Falschparker aus dem Weg räumt, und er sitzt in einem richtig schweren Wagen, der eine halbe Million Euro kostet. Der nächtliche Schwertransport mit seinem Warnlichtern und der mysteriös angestrahlten Rundung des Silos ist ein Hingucker.
Langsam schiebt sich der Koloss Richtung Ortsausgang. Ein letzter Stopp am Verkehrsteiler – die blauen Richtungspfeile werden abgeschraubt, damit sie beim Zirkeln des 60-Tonners um die Verkehrsinseln nicht weggeknickt werden – schon geht es weiter. Auf der B 35 kommt der Truck ins Rollen, erreicht bis zu 60 Stundenkilometer. Alle Fahrspuren gehören ihm. Die Polizei leitet den Gegenverkehr um. Die schiere Breite des Tiefladers weist alle Raser, die von hinten drängeln sollten, wirkungsvoll in ihre Schranken. Waghalsige Überholmanöver auf der B 35 sind für kurze Zeit kein Thema. An Remigius Klein kommt niemand vorbei. Nach anderthalb Stunden trifft der Transport schließlich unbeschadet in Illingen ein.



EIN 60 TONNEN SCHWERES SILO IM SCHLEPP durchquert dieser nächtliche Schwertransport Knittlingen. Eine Polizeieskorte sichert dem Monster-Brummi freie Fahrt durch die Fauststadt – Hindernisse werden notfalls aus dem Weg geräumt. Foto: Hansen

BNN, 25.01.2008


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