Fausts Einfluss auf die Kunst gewürdigt

Großes Interesse herrschte an der Ausstellungseröffnung „Goethe. Faust. Eine Tragödie. 1808 – 200 Jahre Faust 1“ im Knittlinger Steinhaus. Über 70 Gäste begrüßte Bürgermeister Heinz-Peter Hopp. Er und die Leiterin des Faust-Archivs, Heike Hamberger, gingen auf das umfangreiche Material der Kunst ein, mit dem die Faust-Geschichte interpretiert wurde und bis in die Gegenwart interpretiert wird. Mit dem 1808 erschienenen „Faust I“ wurde der Stoff laut Hamberger „salonfähig“. Das 200-jährige Bestehen dieses Buches sei Auslöser für die aktuelle Ausstellung gewesen.
Die wissenschaftliche Leiterin des Frankfurter Goethe-Instituts, Petra Maisak, dokumentierte die breite und unterschiedliche Faust-Kunst. Goethe habe durch sein Buch eine „völlig neue Komplexität“ des Faust-Themas geschaffen. „An Knittlingen kommt man nicht vorbei“, sagte sie, um die Bedeutung Knittlingens innerhalb der wissenschaftlichen Faust-Arbeit auszudrücken. Die Ausstellung zeige Illustrationen verschiedener Stilrichtungen. Namen wie Moritz Retzsch (1779–1857) mit Umrisszeichnungen, Eugène Delacroix (1798–1863) mit Lithographien bis zu Salvador Dali (1904–1989) und E.P. Moosmann (geb. 1938) finden sich mit ganz verschiedenen Faust-Darstellungen bis zum 11. Mai im Faust-Archiv der Stadt Knittlingen. Zahlreiche Figuren runden die Ausstellung ab.
Der Einfluss des Faust-Stoffes auf die Kunst war auch ein Thema von Nelly Noack (Cello) und Stefanie Reuschle (Sopran), die die Eröffnung musikalisch umrahmten. Volker Henkel

BNN, 13.03.2008