Bald so viel Fahrzeuge wie Bürger
Im Enzkreis gibt es derzeit 196 000 Menschen und 165 000 Kraftfahrzeuge

Knittlingen/Neulingen (BNN). Autofahrer aus dem Enzkreis, die ab dem Spätjahr in die Stadt Pforzheim umziehen - oder umgekehrt - werden voraussichtlich ab September das Kennzeichen nicht mehr wechseln müssen. Auf diese Neuerung verwies Landrat-Stellvertreter Wolfgang Herz unlängst bei der Vorstellung der Tätigkeitsstatistik der Kreisbehörde.
„Es ist zunächst eine kleine Lösung und ein Stück weit Bürokratieabbau“, sagte Herz und präzisierte: Der Bund habe die Länder ermächtigt, sogar beim Umzug innerhalb eines Bundeslands das angestammte Fahrzeugkennzeichen in einen anderen Landkreis mitnehmen zu können, also etwa mit einem PF-Kennzeichen am Bodensee zu wohnen. Doch so weit ging das Land nicht. Es hat lediglich in jenen sechs Stadt- und Landkreisen mit denselben Kennzeichen-Kürzeln – wie PF für Pforzheim und den Enzkreis oder HD für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis – diese Möglichkeit eröffnet. Allerdings wird dieses „Mitnehmen“ des Kennzeichens nur auf Antrag ermöglicht, wie Herz erklärte.
Seit Anfang März ist zudem bereits eine weitere Neuerung eingetreten, die die seitherige Doppelkarten-Praxis bei der Neu- oder Ummeldung eines Fahrzeugs ersetzt. Statt dieses Dokuments, das von der Versicherung des Fahrzeughalters bereit gestellt wurde, gibt es ab sofort eine so genannte elektronische Versicherungsbestätigung. Diese Form von Verwaltungsvereinfachung hat jährlich Auswirkung auf rund 33 000 Neuzulassungen und Kraftfahrzeug-Umschreibungen bei den beiden Zulassungsstellen in Mühlacker und Pforzheim. Und dies bei einem ungebrochen hohen Motorisierungsgrad im Enzkreis: Auf rund 196 000 Einwohner kommt ein Fahrzeugbestand von rund 165 000 Vehikeln - vom Kraftrad bis zum Lastwagen.
Die Statistik weist für das Jahr 2007 zwar einen Rückgang um rund 15 000 Fahrzeuge aus, dies ist freilich in dem Umstand begründet, dass in der Bestandsstatistik vorübergehend stillgelegte Fahrzeuge zum Stichtag 31. Dezember nicht mehr enthalten sind.
Die Fälle des Führerscheinentzugs durch die Verkehrsbehörde haben sich übrigens in den zurückliegenden fünf Jahren von 74 (2003) auf 260 (2007) annähernd vervierfacht. Herz führt dies mit auf verstärkten Überwachungsdruck seitens der Polizei in Sachen Fahren unter Drogeneinfluss zurück.

BNN, 27.03.2008