Puppenspiel mit Rockmusik

Der Freiburger Puppenspieler Johannes Minuth führte „Goethes Faust“ auf

Knittlingen (vh). „Goethes Faust“ wurde am Samstagabend in der Aula der Dr.-Johannes-Faust-Schule als Puppenshow aufgeführt. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Faust-Gesellschaft hatte die Leiterin des Faust-Museums und -Archivs der Stadt Knittlingen, Heike Hamberger, diese Veranstaltung organisiert. Eine eigenwillige Präsentation von Goethes Faust I und II. Für Puppenspieler Johannes Minuth von der „Freiburger Puppenbühne“ ist Faust ein wichtiges Stück „deutsches Kulturgut“. Der studierte Germanist verbindet das bewusst mit dem Puppenspiel.
Wie er am Samstag sagte, wäre Goethe durch ein Puppenspiel auf Faust aufmerksam geworden. Nachdem er dessen Gestalt in einem solchen erlebt hatte, hätte der deutsche Literat den Teil I seines Faust geschrieben. Diesen ersten und auch den zweiten Teil hat Minuth für sein über 90-minütiges Puppenspiel zu einer Geschichte verbunden.
Mit Stock- und Klappmaulfiguren, Schattenspielen und Projektionen sowie in originalgetreuer Sprache inszeniert, sorgt er für viel Abwechslung. Eingespielte Rockmusik bringt akustische Würze. Minuth will eine Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart realisieren. „Aufklärung als Inhalt“, meinte er. Ganz im Sinne von Faust gehöre dazu auch das Wagnis, Fragen zu stellen. Für ihn schloss sich eine weitere „Bildungslücke“, den in der Geburtsstadt von Faust war er bisher nicht.

 
EINE PUPPE mit Denkerstirn und kantiger Mimik gibt Faust im Puppenspiel von Johannes Minuth sein Gesicht. Foto: Fotomoment

BNN, 07.10.2008